erstellt: 1998
Update: 12.10.2011
Extra-Blatt
Falschmeldung: Telefonmissbrauch
Es kursieren E-Mails (vor allem auch in Intranets großer Unternehmen), die vor betrügerischen Firmen warnen,
die angeblich einen Weg gefunden haben sollen Telefonanschlüsse anderer Personen (z.B. auch Handy-Benutzer)
zu missbrauchen. Im Oktober 2011 kursiert eine leicht modifizierte Variante bei Facebook.
Die Betrüger sollen angeblich bei Personen angerufen haben, um sie unter dem Vorwand erforderlicher Tests
zur Eingabe bestimmter Ziffernfolgen zu bringen (z.B. 90# oder 9090).
Anschließend sollen sie auf diese Weise auf Kosten dieser Teilnehmer telefonieren können.
Fakt ist...
...es gibt diese Anrufer nicht und die geschilderten Szenarien sind auch technisch nicht möglich.
Es wird zudem keine Angabe über das jeweils betroffene Telefonnetz gemacht – das Telekom-Festnetz
sowie die Mobilfunknetze von D1 (T-Mobile / Dt. Telekom), D2 (Vodafone), E-Plus und O2 verwenden unterschiedliche
Technik, sodass ein bestimmter 'Trick' nur eines dieser Netze betreffen könnte, keinesfalls alle.
Abgesehen davon gibt es solche Tricks nicht. Die Identifizierung eines Mobilfunkteilnehmers erfolgt über die SIM-Karte
im Handy. Diese Chip-Karten mögen zwar nicht völlig fälschungssicher sein, auf die beschriebene (oder ähnliche) Art ist eine
Leistungserschleichung jedoch nicht möglich. Dies wird auch durch Techniker führender Hersteller von Mobilfunktechnik bestätigt.
Eine entsprechende Stellungnahme der Telekom-Tochter T-Mobil
bestätigt dies ebenfalls.
Ähnliche Falschmeldungen kursieren in der Schweiz und den USA, wo jeweils die Festnetze betroffen sein sollen. Auch hier handelt es sich um Hoaxes.
Entsprechende Stellungnahmen der Swisscom (schweizerische Telefongesellschaft)
vom 11.12.1998,
18.02.1999
und 02.07.1999
finden Sie im Web. Siehe dazu auch den Hoax-Info-Newsletter 7/98.
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