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erstellt: 01.07.2005
Update: 22.03.2012 Extra-BlattGeldwäscher gesuchtKriminelle Job-Angebote
Seit dem Frühjahr 2005 werben Spam-Mails um neue Mitarbeiter. Die angebotenen Jobs werden mit schönen Titeln wie "Sales Manager", "Transfer Manager", "Verhandlungmanager", "Finanzmanager", "Manager für Transaktionen", "Testkäufer" usw. angepriesen. Man brauche nur halbtags oder stundenweise zu arbeiten, von zu Hause aus und bei freier Zeiteinteilung. Vor allem jedoch soll man Provisionen erhalten. Die Aufgabe besteht darin Zahlungen entgegen zu nehmen und das Geld weiter zu leiten. Zum Erhalt der Zahlungen soll man sein eigenes Bankkonto verwenden. Die Weiterleitung des Geldes soll dann nicht per Banküberweisung sondern als Bargeldtransfer z.B. über Western Union oder MoneyGram erfolgen. Als Lohn für diese Dienste soll man einen bestimmten Prozentsatz des Geldes als Provision erhalten. Die Absender der Mails geben an, ihr Unternehmen, mit Sitz im Ausland, habe zwar Kunden in Deutschland, aber keine Niederlassung. Auslandsüberweisungen seien sehr teuer oder die Steuern seien hierzulande sehr hoch. Die Bandbreite der Branchen, in denen diese Firmen angeben tätig zu sein, reicht von (angeblichen) Dating-/Partneragenturen über den Handel mit was-auch-immer bis zu vorgeblich wohltätigen Organisationen. Der so genannte Bargeldtransfer per Western Union & Co. wird bevorzugt, weil so die wahre Identität des Empfängers nur schwer ermittelt werden kann. Wo ist der Haken? Wer sich auf einen solchen Job einlässt, betätigt sich also als Geldwäscher für Kriminelle - das ist eine Straftat. Meist werden die angeworbenen Geldwäscher recht schnell ertappt, daher haben die Hintermänner ständig einen hohen Bedarf an neuen Helfershelfern. Die erwischten Mittäter kamen anfangs strafrechtlich oft noch mit einem blauen Auge davon, da sie zunächst nur als Opfer angesehen wurden. Mittlerweile müssen sie allerdings mit einem Strafverfahren wegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Internetbetrug rechnen. Banken und andere Geschädigte fordern zudem das Geld zurück, das die angeworbenen Geldwäscher erhalten und transferiert haben. Das können durchaus etliche tausend Euro sein, die man dann zurück erstatten muss. Darauf wenigstens die versprochene Provision noch zu erhalten sollte man besser nicht hoffen. Einige Beispiele für den Betreff solcher E-Mails:
Es muss dringend davor gewarnt werden auf solche Angebote einzugehen – es stecken praktisch immer
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